Kurzchronik des Vereins

Der Rad- und Motorsportverein Concordia Strullendorf avancierte im Laufe seiner Geschichte von einem nahezu unbedeutenden Landverein zu einem Sportverein mit breitgefächertem Angebot und großen Erfolgen.

Angefangen hatte alles 1920, als ein paar radsportbegeisterte Idealisten die „Concordia Strullendorf” ins Leben riefen. Fast jeden Sonntag beteiligten sich die Concorden an den damals so beliebten Wanderfahrten und besuchten mit dem Fahrrad zahlreiche Feste und Feiern in der näheren und weiteren Umgebung. Als erster Sportverein in Strullendorf überhaupt bekam die Concordia natürlich immer mehr Zulauf, und schon bald gesellten sich bei den Ausfahrten neben den Radsportlern auch stolze Motorradbesitzer mit ihren 500er Maschinen dazu. In den 20er Jahren betrieb der Verein sogar bereits Rennsport, wenn auch in geringem Umfang.

1934 wurde die Concordia Strullendorf, ebenso wie viele andere Vereine, die christliche Ideale auf ihre Fahnen geschrieben hatten, durch das Naziregime gezwungen, ihre Vereinstätigkeit einzustellen.

15 Jahre später stand die Geburtsstunde des Rad- und Motorsportvereins Concordia Strullendorf ein zweites Mal bevor. Nach der Wiedergründung 1949 nahm der Verein einen schnellen Aufschwung und gehörte bald wieder zum Ortsgeschehen. Zahlreiche Ausfahrten und Wanderfahrten, Fuchsjagden und Korsofahrten zählten genauso zu den Aktivitäten wie Theateraufführungen und Veranstaltungen, die die Geselligkeit förderten.

Anfang der 50er Jahre begannen die Strullendorfer auch wieder ganz klein mit dem Rennsport. Ohne Erfahrung, aber mit großem Idealismus und viel Opferbereitschaft baute 1. Vorstand Karl Wagner, zusammen mit Lothar Kolitsch und Otto Bergmann eine Rennmannschaft auf. Die Stars der ersten Stunde waren Herbert Kröner, der später Berufsradfahrer wurde, und Ottmar Neundörfer, der 1959 die Bayerische Querfeldeinmeisterschaft errang.

Auch der Motorsport schrieb ein Stück Vereinsgeschichte. Nicht nur, dass viele aktive Mopedfahrer den Namen des Vereins über Bayerns Grenzen hinaustrugen, auch Meisterehren konnten die Motorsportler nach Strullendorf holen. Beim Moped-Geschicklichkeitsfahren dokumentierten sie ihre dominierende Stellung in Deutschland, als sie den Deutschen Meister 1961 und 1962 mit Leo Kraus und 1963 mit Detlev Übensee stellten.

Die 60er Jahre standen aber auch unter dem Leitgedanken „Radrennfahrer nach vorn”. Durch planvolles Training, für das sich zuerst Siegfried Conrad und ab 1963 dann Hans Büttner verantwortlich zeichneten, und gute Jugendarbeit konnten viele Siege auf Bahn, Berg und Straße und auch einige Meisterschaften nach Hause gefahren werden. Aber die größten Erfolge sollten erst noch kommen ...

Ein Mann machte Strullendorf weit über seine Grenzen hinaus bekannt: Johannes Knab, als das Aushängeschild der Concordia. Er hatte seine Karriere schon 1962 als Jugendfahrer begonnen, fuhr 1965 am Ende seines ersten Amateurjahres schon in der höchsten deutschen Klasse und wurde 1967 in die Nationalmannschaft berufen. Als Nationalfahrer war er insgesamt 194 mal im Einsatz und nahm an vielen Rund- und Etappenfahrten, an Weltmeisterschaften und an den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko und 1972 in München teil. Daneben konnte er zahlreiche Siege und Platzierungen für sich verbuchen. 186 Siege, davon 27 international, in seiner mehr als 30jährigen Laufbahn sprechen eine deutliche Sprache.

Ein weiterer Nationalfahrer in den Reihen der Concordia war Bernd Wich. Zusammen mit Johannes Knab bildete er von 1969 bis 1972 das „Traumpaar” der Concorden. Knab und Wich zählten in dieser Zeit zu den besten Radrennfahrern Deutschlands. Auch Bernd Wich konnte zahlreiche Siege sein eigen nennen und fuhr bei der Weltmeisterschaft 1971 in Mendrisio im Nationaltrikot.

Mit Jan Smyrak begann 1973 ein neuer Abschnitt der Strullendorfer Erfolgsgeschichte. Der polnische Meister, der nach den Olympischen Spielen 1972 in München durch einen glücklichen Zufall zur Concordia gestoßen war, sammelte von 1973 bis 1980 sage und schreibe 81 Siege. Seine Weltklasse stellte der „Bayrische Löwe” bei zahlreichen Rennen unter Beweis, wo er auch ohne Unterstützung die Nationalfahrer reihenweise auf die Plätze verwies. Als er 1977 endlich die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt und somit in die Nationalmannschaft nominiert wurde, zeichnete sich aber schon das Ende seiner Karriere ab. Die Folgen eines lebensgefährlichen Sturzes zwangen ihn 1980 sein Rennrad an den berühmten Nagel zu hängen.

Weitere erfolgreiche Strullendorfer Radsportler, die das Nationaltrikot trugen, waren Karl Körner (Steher), Dieter Zimmermann (Querfeldein) und Andreas Kröner (Straße).

Neben den Abteilungen Wandern, Tischtennis, Tennis und Schach engagierte sich die Concordia ab 1987 auch auf dem Gebiet Gardesport, und das sehr erfolgreich. Die Tanzsportgarde errang in den acht Jahren ihres Bestehens 30 Bayerische, 15 Deutsche und 12 Europameistertitel. Diese Erfolgsbilanz spricht für sich und verhalf dem Verein zu neuem Glanz und Berühmtheit über Strullendorfs Grenzen hinaus.

All die hier in Kürze gegebenen Informationen über die Concordia Strullendorf können in der 1995 erschienenen Chronik im Detail nachgelesen werden. Die „Chronik eines Landvereins”, mit vielen Bilddokumenten illustriert, beschreibt die Vereinsgeschichte von 1920 bis 1995 und ist im Vereinsheim oder beim 1. Vorstand Thomas Fischer für € 15,-- erhältlich.

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