Concordia Schach

Spieltag 7 – 24.02.2019

A Punkt is a Punkt, is a Punkt – oder vielleicht auch: ein Punkt ist nicht genug


Es ist schon eine verhängnisvolle Affäre: während an der Tabellenspitze der bisher ungeschlagene Schachclub aus Burgkunstadt alle Wege zum Ruhm beschreitet und den Aufstieg bereits am nächsten Spieltag perfekt machen kann, herrscht bei allen Mannschaften ab Tabellenplatz 4 noch das große Zittern. Nach dem Motto „Stirb langsam“ zieht sich die Entscheidung über den Klassenerhalt denkbar nervenaufreibend in die Länge. Für wen es letztlich abwärts geht, entscheidet sich an den letzten beiden Spieltagen.

Gegen den direkten Tabellennachbarn Steinwiesen hätten die Spieler der Concordia nur zu gerne ihre Goldfinger bewiesen, um die Figuren auf den Brettern, die die Welt bedeuten, richtig zu bewegen. Der große Knall blieb aber aus. Den schmalen Grat zwischen Sieg und Niederlage verließen an diesem Sonntag so gut wie keine der Spieler. Um nicht dem großen Leichtsinn zum Opfer zu fallen, einigte sich Norbert Wahner an Brett 8 sehr früh mit seinem Gegner auf ein Remis. ( 0,5 – 0,5)

Stirb an einem anderen Tag dachte sich auch der Spieler Steinwiesens, der gegen Harald Schulz antreten musste. Früh igelte er sich ein und tauschte konsequent alle Angriffsfiguren Haralds ab. Die Mauer hielt stand und Harald fand keinen richtigen Weg, das gegnerische Bollwerk zu durchbrechen, so dass man sich auch hier auf ein Unentschieden einigte. (1 – 1)

In weite Ferne, so nah, rückte der Gewinn auch für Robert Schmidt auf Brett 4. Robert ist ja bekannt dafür, dass er nicht jeden Zug auf Herz und Nieren prüft. Manchmal ist es eher der geniale Bluff, der zum Erfolg führt. Das Spiel gegen Steinwiesen hatte allerdings seine eigenen Gesetze. Egal was der Strullendorfer auch versuchte, sein Gegner fand meist die geeignete Antwort darauf. Als nach und nach die meisten Figuren abgetauscht wurden, wurden die Siegchancen mehr und mehr vom Winde verweht. In einem ausgeglichenen Endspiel mit leichten Stellungsvorteilen für den Steinwiesener Spieler, reichten sich die beiden Kontrahenten nach etwas mehr als 40 Zügen die Hände. Der Rest ist Schweigen… (1,5 -1,5)

Erst fehlt das Glück und dann kommt auch noch Pech dazu. So erlebte Josef Both an Brett 1 an diesem Sonntag ein kleines Waterloo. Nach anfänglichem Abtasten setzte die Nummer 1 von Steinwiesen am Königsflügel zum Sturm an. Wie eine Feuerwalze drängten die Bauern nach vorne. Nur einer kam durch, doch der reichte letztlich, um den vollen Punkt für die Gäste zu sichern. Im Angesicht des Todes des schwarzen Königs streckte Josef die Waffen. (1,5 – 2,5)
Doch blieb ihm ein Quantum Trost, denn der Verlust wurde schnell wieder egalisiert.

In dieser Zeit nämlich kurz vor zwölf Uhr mittags kamen die ersten Gedankenspiele an ein Mannschaftsremis auf. Die Stellungen von Günter Hofmann und Ingo Bartelt waren nahezu ausgeglichen. Herbert Adler drohte seinem Gegner zwar mit einem Qualitätsgewinn, sah aber dann keine weiterführende Abwicklung, die zum Sieg hätte führen können, da sein eigener König selbst ziemlich angreifbar im Zentrum stand. So stimmte auch er dem Mannschaftsremis zu.

Allein Für Helmut Dalheimer schlug die Stunde des Siegers. Schon nach zehn Zügen hatte er einen Turm für eine Leichtfigur erobert und befand sich materiell auf der Siegerstraße. Da Helmut in der Folgezeit nichts mehr anbrennen ließ und sehr bedacht darauf zielte, die Früchte des frühen Vorteils zu verteidigen, sah sein Gegner ohne Ausweg ein, dass die drohende Niederlage auf seine Kosten gehen würde. Da war kein Kampf bis zum letzten Atemzug nötig. Leben und sterben lassen, das 4-4 war perfekt.

Am Abgrund steht die Concordia noch nicht, denn in den beiden verbleibenden Spielen hat man mit den beiden Tabellenletzten das vermeintlich leichtere Restprogramm der Teams, die den Weg in die Kreisklasse antreten müssen. Es ist also noch Licht am Ende des Tunnels und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Es bleibt schwierig, aber spannend…

Robert Schmidt, Schachabteilung, RMV Concordia Strullendorf

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