Concordia Schach

Spieltag 3 – 25.11.2018

Der Herbst ist immer unsere beste Zeit

Was schon Goethe so trefflich formulierte, hatte absolute Gültigkeit für unseren Wettkampf gegen die derzeitige Überraschungsmannschaft der Bezirksliga West. Wieder erstarkt war die Spielvereinigung Hollfeld/Memmelsdorf mit zwei Kantersiegen zu Saisonbeginn an die Tabellenspitze gestürmt. Nach der herben Niederlage gegen Burgkunstadt wollten die Spieler der Concordia unbedingt zeigen, dass man ebenfalls dorthin gehörte und dass die Klatsche im letzten Match nur ein Ausrutscher gewesen war.

Es war ein Wettkampf auf Augenhöhe und keiner konnte im Vorfeld so richtig einschätzen, wie sich das Match entwickeln würde. So war es auf allen Brettern ein zähes Ringen und es dauerte lange, bis endlich zählbare Ergebnisse zu vermelden waren.

An Brett 2 hatte Harald Schulze mit Brandman Ille einen erfahrenen Gegner vor sich. Beide Spieler setzten ihre Nadelstiche, doch keiner der beiden steuerte einen offenen Schlagabtausch an. In einer geschlossenen Partie verschwanden zunächst die Leichtfiguren durch Tausch vom Brett. Auch als beide Spieler ihre geschlossene Königsstellung aufgaben, konnte keiner so richtig die Initiative ergreifen. Das Risiko, in einen Konter zu laufen, und die Partie zu verschenken, war bei beiden Akteuren zu groß, so dass sie sich schließlich nach Abtausch der Schwerfiguren auf ein Remis einigten. 0,5 – 0,5

An Brett 8 kam Helmut Dallheimer gegen Tim Scherenz schlecht aus der Eröffnung. In der Caro-Kann- Verteidigung öffnete er früh den Königsflügel und verlor hierbei einen Bauern. Der Hollfelder baute diesen Vorteil konsequent aus und nach dem Abtausch fast aller Figuren, hätte nur noch ein fliegender König genützt. Scherenz rückte auf beiden Flügeln mit seinen Bauern vor und Helmut hatte keine Möglichkeit mehr, dem Bauernsturm etwas entgegen zu setzen. Die Hausherren gingen also in Führung. 1,5 – 0,5

Kleines Quiz zwischendurch: Häufig gebrauchter Ausdruck im Schach mit 4 Buchstaben, beginnt mit „M“ und endet mit „t“? Wer nun auf „Matt“ getippt hat, ist auf dem Holzsweg. Mehrmalig war von Brett 4 her ein deutliches „Mist“ zu vernehmen. So betitelte Schachfreund Harald Hugel nämlich seine Spielweise gegen Herbert Adler. Nachdem Adler im Mittelspiel einen Turm gegen Bauern und Springer hergegeben hatte, konnte er selbst mit einem starken Bauernvorstoß im Zentrum die Oberhand gewinnen, so dass Hugel nur sein Ausflug in die Region landwirtschaftlicher Abfallprodukte blieb. Die überlegende Partieführung des Neustrullendorfers sorgte für einen vollen und wertvollen Punkt an Brett 4 und somit für den Ausgleich 1,5 - 1,5.

Für die erstmalige Strullendorfer Führung sorgte Bernhard Nüsslein gegen Andreas Brehm an Brett 3. Beide Spieler suchten ihr Heil im Angriff und versteckten sich nicht. Bernhard schaffte es, eine leicht bessere Stellung aufs Brett zu zaubern. In akuter Zeitnot konnte Brehm seine Angriffsbemühungen gegen Bernhards geöffneter Königsstellung nicht richtig umzusetzen. So gerade noch im 40. Zug schaffte er die Zeitkontrolle mit nur noch einer Sekunde (!) auf der Uhr. Dabei hatte er allerdings übersehen, dass sein eigener König ins Kreuzfeuer geriet und nur zwei Züge später vor einem Matt stand, das nicht mehr abzuwenden war. 1,5 – 2,5.

An Brett 7 kämpfte Ingo gegen Ingo. Der Memmelsdorfer Ingo Lang taktierte gegen den Strullendorfer Ingo Bartelt. So richtig fand der Spieler der Concordia nicht in die Partie. Gerade im Mittelspiel gab Bartelt die Initiative ab und brachte somit seinen Gegner immer besser ins Spiel. Der weiße König stand offen für Schachgebote im Feld. Lang schaffte es aber nicht, seinen Vorteil zu vergrößern. So gab er sich schließlich mit einem Dauerschach und somit mit nur einem halben Zähler zufrieden. 2-3

Mit einem Paukenschlag endete fast zeitgleich die Partie auf Brett 6. Günter Hofmann setzte aus einer seiner Lieblingsstellungen heraus seinen Gegner Claus Kuhlemann mehr und mehr unter Druck. Günter hatte lang, Kuhlemann kurz rochiert. Während der König des Strullendorfers recht sicher stand und Kuhlemann wenig Möglichkeiten zum Angriff bot, entwickelte Hofmann mit Bauern und Figurenspiel gehörigen Druck gegen die weiße Königsstellung. In der Zeitnotphase kurz vor dem 40.Zug konnte Hofmann die Bauernkette des Gegners öffnen. Aus taktischen Überlegungen wollte Kuhlemann seinen König aus der Schusslinie nehmen und zog ihn an den Rand des Brettes. Auf diesen Fehlgriff hatte Hofmann allerdings hingespielt, präsentierte er doch ein wunderschönes Springer-Turm-Matt zum 2-4.

Und nur Sekunden später stand es plötzlich 2,5 – 4,5 für Strullendorf. Josef Both hatte am Spitzenbrett zwar im Mittelspiel einen Turm gegen einen Springer verloren, als er eine Springergabel übersehen hatte, doch ließ der Memmelsdorfer Christian Hugel in der weiteren Partieführung die Zügel locker. Josef nutzte die Schwächen seines Gegners aus und konnte figurtechnischen Ausgleich erzielen. Er verstand es einfach besser, seine eigenen Figuren harmonisch zusammenwirken zu lassen. In wieder ausgeglichener Stellung einigten sich die beiden Kontrahenten letztlich auf die Punkteteilung.

Den Schlusspunkt der Partie setzte Robert Schmidt gegen Torger Münzel an Brett 6. Münzel hatte in der Eröffnung bereits einige schwache Züge eingestreut, so dass er während der Partie hauptsächlich damit beschäftigt war, die Drohungen seines Gegners abzuwehren. Nach einem Fehlgriff des Hollfelders gewann Schmidt im Mittelspiel einen Bauern. Die Schwerfiguren wurden abgetauscht und mit Springer-Läufer gegen Läuferpaar ging es ins Endspiel. Trotz umsichtiger Verteidigung konnte Münzel sein Läuferpaar nicht richtig zur Geltung bringen und geriet immer mehr unter Druck. Im Endspiel schaffte Schmidt sich jeweils einen Freibauern auf der c- und der f-Linie. Einer würde durchkommen, was Münzel zur Aufgabe und somit zum Endstand von 2,5 – 5,5 für Strullendorf brachte.

Die Concordia meldete sich mit einer geschlossenen Mannschaftleistung wieder in der Tabellenspitze zurück und erwartet nun im letzten Match des Jahres daheim am 16.12. den Coburger SV. Gibt es da schon Bescherung oder wird es eine „schöne“ Bescherung? Wer weiß….?

Robert Schmidt, Schachabteilung, RMV Concordia Strullendorf

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