Concordia Schach

Spieltag 2 – 11.11.2018

Wir gingen leichtfertig in das Match und kamen leicht fertig wieder heraus

Das Bild zeigt die Niedergeschlagenheit nach dem Match.

Im Nachhinein muss man sich wirklich fragen: ja was ist denn da passiert? Wir hatten uns schon etwas gegen den letztjährigen Zweiten ausgerechnet, zumal alle Spieler an Bord waren und wir mit einer der stärksten Aufstellungen antraten, die wir derzeit auf die Beine stellen konnten.

Wir hab’n uns tausend Mal verzogen…

Es war von Anfang an ein verdammt zähes Ringen. Dabei sah es zu Beginn nicht einmal schlecht für Strullendorf aus. An verschiedenen Brettern konnten wir mit leichten Stellungsvorteilen aufwarten. Mit zunehmender Spieldauer lichtete sich nicht nur wettertechnisch der Nebel, und mit aufkommendem Sonnenschein ging so manchem Spieler aus Burgkunstadt ein Licht auf und die Strullendorfer Spieler tappten mehr und mehr im Dunkeln herum.

Hier die Chronologie unseres kleinen Debakels…

Harald Schulze hatte mit Uwe Max einen zähen Gegner vor sich. Aus der Eröffnung heraus ergab sich ein sehr positionell geprägtes Spiel, in dem die Springer im Zentrum viele Züge lang das Geschehen beherrschten. Es dauerte lange, bis Harald seine Routine ausspielen konnte. Durch einige Abtauschfolgen schaffte er es, einen Freibauern zu kreieren, der mehr und mehr der gegnerischen Grundlinie zusteuerte und schließlich nicht mehr aufzuhalten war. Letztlich schaffte er den Sieg, der an diesem Tag der einzige für Strullendorf bleiben sollte. 1-0

Opferpartie Nummer 1…

Am Spitzenbrett hatte es Josef Both mit dem spielstarken Jens Güther zu tun. Josef wählte mit den schwarzen Steinen seine vertraute Caro-Kann-Verteidigung. Als sich dem Spitzenspieler der Burgkunstadter die Gelegenheit zu einem Figurenopfer ergab, nutze er dieses kompromisslos aus und erreichte schließlich ein Endspiel mit Turm gegen Springer. Josef versuchte zwar, noch das Remis herauszuholen, doch letztlich war der Turm zu stark. In einer ausweglosen Situation musste Josef sich schließlich geschlagen geben und die Gäste glichen zum 1-1 aus.

…und Opferpartie Nummer 2

Schlimmer noch erging es Robert Schmidt gegen Thomas Barnickel. Robert spielte sehr passiv und konnte seine Figuren nicht richtig ins Spiel bringen. So konnte Barnickel immer mehr Druck auf die schwarze Königsstellung aufbauen. Mit konzentriertem Spiel schaffte Robert es, sich gut zu wehren und die Stellung zu halten. Als Barnickel schließlich eine Figur für den Angriff opferte, hatte der Strullendorfer etwas genauer gerechnet und konnte nicht nur die Attacke abwehren, sondern ging aus dem Schlagabtausch auch mit deutlichem Materialgewinn heraus. In einer klaren Gewinnstellung übersah er jedoch ein weiteres Opfer, das seine vermeintlich sichere Königsstellung aufbrach und ein unabwendbares Matt in drei Zügen einleitete. So ging dieser eigentlich schon sicher geglaubte Punkt für Strullendorf nun doch an die Gäste aus Burgkunstadt. 1-2

Auch auf Brett drei sah es für Bernhard Nüsslein gegen Johannes Türk einige Zeit lang recht gut aus. Aus der Eröffnung heraus entwickelte Bernhard das bessere Spiel, verpasste es aber, aus dem positionellen Vorteil das nötige Kapital zu ziehen. Letztlich gelang es Türk, die Stellung zu drehen und Bernhard musste sich schließlich eingestehen, dass auch er einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Die Gäste bauten ihre Führung mit 1-3 aus.

Bei Günter Hofmann auf Brett 6 stand es auch lange Zeit auf Messers Schneide. An diesem schwarzen Sonntag hatte aber auch er mit Schwarz kein Glück. In Zeitnot verwandelte sich seine gute Stellung bald in ein löcheriges Bollwerk, das dem Druck des weißen Angriffes nicht mehr gewachsen war. Somit ging auch dieser Punkt an die Gäste. 1-4

Das nächste Drama mit „Happy End“ entwickelte sich an Brett 4. Herbert Adler und Daniel Völker boten sich ein ausgeglichenes Match. In einem Endspiel mit Turm, Läufer und Dame konnte der junge Spieler aus Burgkunstadt einige ungenaue Züge von Herbert zu einem deutlichen Vorteil ausnutzen. Er brachte seine Figuren besser ins Spiel und setzte Herbert dabei gehörig unter Druck. In einer schon fast aussichtslosen Stellung zog der Routinier seinen letzten Joker aus dem Ärmel. Mit einigen Schachgeboten schaffe er es, den schwarzen König in eine Dauerschachstellung zu zwingen, da der Spieler der Gäste mit seinem Patriarchen nicht den richtigen Zug fand, sich vor den Schachgeboten zu verstecken. Wenigstens konnte Strullendorf somit durch Glück hier noch einen halben Punkt verbuchen. 1,5 – 4,5

Das Glück blieb aber an diesem Sonntag den Strullendorfern nicht hold. An Brett 7 kämpfte Ingo Bartelt auch lange Zeit tapfer. Seine Figuren waren zeitweise deutlich besser positioniert und er konnte einigen Druck auf die weiße Königsstellung ausüben, fand aber kein Mittel für einen entscheidenden Angriff. Mit zunehmender Spieldauer gab Ingo unter gehörigem Zeitdruck die Initiative ab. Der weiße König marschierte frech nach vorne. Mit einem positionellen Abtausch eines Turms gegen Ingos Läufer, schaffte es der Gegner, Ingos König vom Geschehen abzuschneiden. Mit beiden Türmen allein konnte Ingo gegen die vorgerückten Bauern, die von König und Springer unterstützt wurden, nicht mehr viel ausrichten. Auch er musste sich schließlich eingestehen, dass dies nicht sein Tag gewesen war. 1,5 – 5,5.

Einen kleinen Erfolg konnte letztlich noch Manfred Köhler auf Brett 8 erringen. Zwar musste er auch während der Abwicklung im Mittelspiel einen Turm für eine Leichtfigur abgeben, doch letzten Endes reichte es bei ihm noch zu einem Remis, so dass es am Ende 2-6 für die Gäste hieß.

Eine solch deutliche Niederlage hatte es schon lange nicht mehr für die Mannschaft der Concordia gegeben. Es war eben ein gebrauchter Tag…. Reklamation allerdings zwecklos, gebrauchte Tage sind vom Umtausch ausgeschlossen.

Und nun muss Strullendorf am nächsten Spieltag ausgerechnet zum Überraschungsspitzenreiter – der Spielvereinigung Hollfeld/Memmelsdorf. Na, schlimmer kann es doch nicht mehr kommen….

Robert Schmidt, Schachabteilung, RMV Concordia Strullendorf

Anfahrt

Übersichtskarte

Aktuelles

Tradition